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Porträt Paul Goesch

Tagung 13. & 14. Januar 2017

Paul Goesch
Ein Künstler zwischen Anstalt und Avantgarde

FlyerVortragende und AbstractsAnmeldeformular

 

Paul Goeschs Leben und seine Kunst bilden ein besonders eindrückliches Beispiel für die Berührung und Beziehung von Kunst und psychischer Krankheit in der Moderne – ein Themenfeld, das seit der Eröffnung des Museums der Sammlung Prinzhorn im Fokus der dortigen Forschungsarbeit steht und seit der Jahrtausendwende in Deutschland, aber auch in Frankreich und Italien wachsendes Forschungsinteresse in der Medien- und Kunstgeschichte hervorruft. Die Tagung mit Vortragenden aus ganz Deutschland sowie Frankreich beleuchtet dabei exemplarisch sowohl die Verbindungen Paul Goeschs zu Avantgarde und Kulturgeschehen seiner Zeit, als auch seine Verortung in psychiatrischen Institutionen und Diskursen.

Paul Goesch (1885-1940) nimmt als anerkannter professioneller Künstler des Expressionismus mit Psychiatrie-Erfahrung eine herausragende Stellung in der wesentlich von Hans Prinzhorn zusammengetragenen Heidelberger Sammlung von „Bildnereien“ psychisch kranker Männer und Frauen ein. Nach dem Ersten Weltkrieg war er ein angesehener expressionistischer Maler und Architekturzeichner in Berlin sowie aktives Mitglied der deutschen Avantgarde. Ab 1921 verbrachte er jedoch zwanzig Jahre in psychiatrischen Anstalten, bis er 1940 von nationalsozialistischen Ärzten ermordet wurde. Dieses traurige Schicksal ist wesentliche Ursache des langen Schweigens über ihn. Bereits zu Prinzhorns Zeit kamen einige Zeichnungen, Gouachen und ein umfangreiches Buch, vor allem mit Architekturzeichnungen in die Heidelberger Sammlung. 2015 schenkte die Familie Paul Goeschs der Sammlung Prinzhorn 350 weitere Blätter. Sie besitzt damit nun eine der weltweit größten Sammlungen des Künstlers. Die Ausstellung „Paul Goesch – Zwischen Avantgarde und Anstalt“, die erste Einzelschau des Künstlers seit 1976, präsentiert noch bis zum 15. Januar 2017eine Auswahl von 120 Werken und wird von einem umfangreichen Katalog begleitet.

Die interdisziplinäre Tagung soll auf dieser neuen Grundlage der Forschung aufbauen und sie in verschiedenen Aspekten diskutieren, ausweiten und vertiefen. Die Vortragenden nähern sich dem Künstler aus den Bereichen Architekturgeschichte, Kunstgeschichte, Medizingeschichte, Psychiatrie und Philosophie und tragen so zu einer Schärfung des vielschichtigen Profils von Paul Goesch bei.

Der Flyer sowie die Abstracts stehen zum Download bereit. Anmelden können Sie sich mit Hilfe unseres Formulars. Wer sich bis zum 15.12.2016 anmeldet, erhält einen Rabatt von 5 Euro. 

Die Tagung findet im Karl-Jaspers-Zentrum und in der Sammlung Prinzhorn auf dem Gelände des alten Universitätsklinikums in Heidelberg-Bergheim statt. Eine genaue Anfahrtsbeschreibung gibt es auch.

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